Nur noch drei Tage sind es bis zur Bürgermeisterwahl und der Wahlkampf ist in der Halle von Ritheburg voll entbrannt. Nicht immer kann man dort angesichts des rauhen und manchmal durchaus nicht sachlichen Tones erkennen, was welcher Bürgermeisterkandidat eigentlich tun möchte und warum man ihn oder sie wählen sollte.
Deshalb freut es die Redaktion des Rothenburger Stadtanzeigers sehr, dass Leania und Satanium trotz alles aufgewirbelten Staubes der Einladung zu einem sachlichen Gespräch gefolgt sind. Wir möchten beide begrüssen und sogleich mit den Fragen beginnen. Bevor wird dies tun noch eine kurze Bemerkung zu den beiden anderen Kandidaten Bassi94 und Marsmann. Beide sind unserer Einladung trotz zweimaliger Nachfrage nicht gefolgt und haben es nicht für nötig befunden, auf diese Einladung zu antworten. Der „Stadtanzeiger“ möchte angesichts dieses mangelnden Engagements trotz aller journalistischen Neutralität feststellen, dass die Wahl einer dieser beiden Kandidaten sicher nicht zu empfehlen ist.
Was hat Euch bewogen, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren?
Leania
Ich wollte schon früher gern BM werden. Ein BM hat direkt Einfluss auf die Stadt, kann durch kluge Entscheidungen und eifrigen Handel eine Stadt nach vorn bringen. Dies möchte ich gern tun.
Satanium
Mich hat es bewogen zu kandidieren, weil ich einen Stil und neuen auffrischenden Schwung nach Rothenburg bringen möchte.
Es gibt einige Aufgaben, die ein Bürgermeister meistern muss und für die er die alleinigeVerantwortung trägt. Was haltet Ihr grundsätzlich für die wichtigste Aufgabe?
Satanium
Die wichtisten Aufgaben sind die, das man auf die Rothenburger Bürger hört, was ihnen nicht passt oder was für Ideen denen einfallen. Diese Ideen kann man ab und an gebrauchen und verarbeiten. Eben auf die Bürger hören und ihnen helfen oder es so gut hinzubekommen das jeder auf seine eigene Art und Weise zufrieden ist. Denn nur zufriedene Bürger sind gute Bürger.
Leania
Nun, die wohl wichtigste Aufgabe eines BMs ist, dafür zu sorgen, dass der Markt mit allem gesättigt ist, was die Bürger zum Leben brauchen. Etwaige Engpässe früh genug erkennen und für ausreichend Ware sorgen, etwaige Überschüsse beizeiten vom Markt abtragen. Als gleichwertig wichtige Aufgabe sehe ich aber auch, das Rathaus nachts vor feindlichen Übergriffen zu schützen, indem es vollständig geleert wird. Ist das Rathaus leer, kann auch nichts geholt werden... und so verbleiben Rothenburgs Einnahmen dann auch Rothenburg.
Im Wahlkampf wurde vorgeschlagen, einen Bürgerrat zu bilden, ein Gremium, das ist in Rothenburg bisher nicht gab. Was haltet ihr von dieser Idee? Warum seid Ihr für oder gegen einen solchen Bürgerrat?
Leania
Ich finde den Grundgedanken eines Bürgerrates sehr gut. Ein Bürgerrat kann dem Bürgermeister unterstützend zur Seite stehen. Unter anderem sollte er dafür da sein, bei bestehenden Engpässen - wie in der Vergangenheit das Mehl-Brot-Problem - zu diskutieren, was erfolgreich unternommen werden kann. Ein Bürgerrat kann auch Kleinigkeiten übernehmen, wie z.b. Neubürgern raten, welches Feld sie wählen können, Lizenzen zu erteilen oder anderes. Der Bürgermeister ist dem Bürgerrat allerdings nicht verpflichtet, indem er alles offenlegen muss (wie es andernorts wohl gehandhabt wird). Der Bürgerrat versteht sich als Gremium zwischen dem Volk und dem Bürgermeister. Er kann vermitteln, helfen, ausgleichen. Ein Amt eines Bürgerrates wäre der "Öffentlichkeitsbeauftragte" - dafür zuständig, Fragen aus der Öffentlichkeit aufzufangen und im Bürgerrat zu klären um dann eine gute Antwort zu geben.
Satanium
Ich bin voll und ganz für einen Bürgerrat! Warum?Ganz einfach weil man sich dann zusammensetzen kann und die Bürger können im Bürgerrat mit abstimmen, so dass jeder der dort drinnen ist seine Meinung zu gewissen Themen mit abgeben kann. So das man sich nicht über andere Köpfe und was denen nicht gefallen könnte drüber hinweg setzen kann. Auserdem kann man gewisse Gesetze und Regeln zusammen verfeinern und sie noch besser ausarbeiten.
Im Rat der Burggrafschaft Nürnberg wird derzeit diskutiert, ob der Mindestlohn von 16 Talern abgeschafft werden soll oder ob Bestimmungen zum Mindestlohn und zum Verfahren der Lizenzerteilung für Händler von den Bürgermeistern ohne gesetzliche Vorgaben der Grafschaft getroffen werden sollen. Was haltet Ihr davon?
Satanium
Also ich halte nicht viel davon, denn ich denke mir dann geht noch mehr drunter und drüber. Vor allem müsste man dann mehr Streite regeln und Streithähne auseinander bringen, damit sie später sich wieder ausreden können. Also ich halte echt nicht viel davon. Lizenzen sollten gewahrt bleiben und der Mindestlohn ebenso.
Leania
Ich bin auf jeden Fall für eine solche Regelung. Vom Spiel her vorgegeben ist ein Mindestlohn von 12 Talern. Dabei hat man sich schon etwas gedacht..... Diese ganze Sache mit den Bütteln ist erschwerende Bürokratie - stellt jemand "aus Versehen" ein Stellenangebot für 12 Taler rein, wird er nur verwarnt... die Büttel sind fleißig und das ist auch schön, aber diese mehr oder minder unnütze Tätigkeit fiele dann weg und es bliebe mehr Zeit für Kulturelles zum Beispiel *schmunzelt.
Lizenzen werden fast nie verweigert und fällt die Lizenzpflicht endlich weg, wird Nürnberg auch interessanter für Händler. Jedem Ort ist eine Vielzahl von Händlern willkommen. Je mehr Ware mit unterschiedlichen Preisen, desto besser, denn Konkurrenz belebt immerhin den Markt. Ich sehe hier nicht das Problem, dass die "Reichen sich hier in die Taschen spielen", wie man es oft hört. Jeder kann selbst entscheiden, ob und was er kauft, und wieviel er dafür ausgibt. Jeder kann selbst entscheiden, ob er ein Stellenangebot für 12 Taler annimmt, lieber im Bergwerk oder in der Kirche arbeitet oder in den Obstgarten geht. Es gibt genügend Möglichkeiten, und die Zeit wird zeigen, ob es viele Stellenangebote für 12 Taler geben wird. Ich persönlich würde nicht für 12 Taler arbeiten, da ich im Obstgarten mehr als das erhalte oder durch die Tätigkeit als Bäckerin. Anfängern jedoch kann mit 12 Talern ein ganzer Tag gerettet werden....
Der Rothenburger Stadtanzeiger und dessen Redakteur Rimbert bedanken sich ausdrücklich bei Satanium und Leania für die Bereitschaft Rede und Antwort zu stehen. Wir möchten nicht versäumen hinzuzufügen, dass jede Bürgerin und jeder Bürger, dem das Ewohk unserer Stadt am Herzen liegt, wählen gehen sollte.
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