In vier Tagen findet die Wahl des Rates der Burggrafschaft Nürnberg statt.
Zwei Parteien und 24 Kandidaten treten zu dieser Wahl an.
Die Liste der Liberalen Partei (LP) stellt sich zum widerholten Mal zur Wahl. Erstmalig kandidiert dagegen in unserer Grafschaft eine Liste der Allianz Deutscher Bürger (ADB), die in vielen anderen Provinzen aktiv ist. Der Rothenburger Stadtanzeiger hat die Spitzenkandidatin der LP, die werte Vogtin Ronda und den Spitzenkandidaten der ADB, den werten Herrn Heinrichvonbranden zu einemn Gespräch eingeladen. Es freut uns ausserordentlich dass beide zu einem solchen Gespäch sofort bereit waren und recht ausführlich auf die Fragen unseres Korrespondenten Rimbert geantwortet haben.
Auch wenn die eine oder andere Aussage sicher wahlkampftypisch ist und manches vielleicht noch konkreter sein könnte, denken wir doch, dass dieses Interview dazu beitragen kann, die Wahlentscheidung fundierter zu gestalten und mehr Bürger dazu zu bringen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Rimbert für den Rothenburger Stadtanzeiger:
Viele Bürger unserer Stadt und sicher auch Bürger Ansbachs, Eichstätts und Schwäbisch Halls wissen kaum, was in der der Hauptstadt der Burggrafschaft passiert, was wie entschieden wird und was sie das ganze überhaupt angeht. Was würdet Ihr solchen Bürgern sagen - warum sollten sie zur Wahl gehen und warum sollten sie sich für die Dinge interessieren, die in Nürnberg diskutiert und beschlossen werden?
Ronda: (LP):
Diese Frage ist sehr einfach zu beantworten. Bürger sollten zu den Wahlen gehen und sich an Diskussionen beteiligen, weil es bei all dem nur um sie und ihr Wohl geht. Im Rat werden Dinge besprochen, die nicht nur für die 12 Ratsmitglieder gelten, sondern für alle fast 1100 Einwohner Nürnbergs. Die Bürger haben das Recht mit zu entscheiden, was sie für sich wollen. Man kann es zwar weder in Wahlen oder Beschlüssen, noch in Diskussionen allen Recht machen, doch je mehr unterschiedliche Meinungen und unterschiedliches Wissen zusammen kommt, desto mehr kann man das positive und negative an einer Sache erkennen.
Heinrichvonbranden (ADB):
Die Bürger sollten sich für die Grafschaft und die Wahlen interessieren, weil es hier um ihr Leben geht. Einmal im Wortsinne- das ist das Thema Sicherheit und einmal im Übertragenden Sinne- das ist das Thema Wirtschaft. Kann ich sicher Reisen? Müssen Steuern erhoben werden? Finde ich Arbeit im Bergwerk? Das sind elementare Fragen, die den Alltag der Menschen berühren und es sind die Fragen auf die die Politik eine Antwort geben muss. Es sind nicht nur die Extreme wie ein Krieg. Die Losung: Sicher leben, in Freiheit und Wohlstand ist nicht nur eine abstrakte Idee. Sie kann sich nur erfüllen wenn die Politik den notwendigen Rahmen bietet. Kurzum: Die Bürger sollten sich für die Politik interessieren- denn sie beeinflusst ihr Leben.
Rimbert für den Rothenburger Stadtanzeiger:
Was sie für Euch - in möglichst kurzen und klaren Worten - die Dinge die in im Rat in den nächsten Monaten angegangen und gegebenenfalls verändert werden sollten?
Heinrichvonbranden (ADB):
Das Kernproblem, wo wirklich neue Impulse her müssen ist die innere Sicherheit. Daneben werden die Weiterentwicklung der Bergwerke und die bessere Öffentlichkeitsarbeit des Rates im Vordergrund stehen. Das ist also eine Ultrakurzform dessen was wir uns vorgenommen haben.
Ronda: (LP):
Es sollte mehr aktiv an Diskussionen teilgenommen werden. Oft liest man immer dieselben Namen, die ihre Meinung preisgeben. Zudem haben wir vor, das Volk mehr zu beteiligen. Mit Volksumfragen und Diskussionen zu gewissen Themen soll die Meinung des Volkes mehr direkt erkenntlich gemacht werden. Ein Rat kann nur im Sinne des Volkes arbeiten, wenn es weiß, was das Volk will.
Rimbert für den Rothenburger Stadtanzeiger:
Es stehen zwei verschiedene Listen zur Wahl, die Liste der Liberalen Partei (LP) und die Liste der Allianz Deutscher Bürger (ADB). Für einfache Bürger ist es nicht immer leicht, in den Aussagen der Listen Unterschiede zu erkennen und jenseits von persönlichen Bindungen eine sinnvolle Wahl zu treffen. Bei allem Respekt für den politischen Gegner - warum sollten die Bürger die andere Liste Eurer Meinung nach nicht wählen?
Ronda: (LP):
Weil wir mit mehr Erfahrung mit der Provinz Nürnberg haben. Ich kann zu der ADB in Nürnberg selbst nicht viel sagen, da sie weder ihre Listenmitglieder vorgestellt hat, noch sonst irgendwo öffentlich aufgetreten ist um zu zeigen, dass ihnen das Wohl der Burggrafschaft am Herzen liegt.
Seit der ersten Wahl (zum Teil auch schon seit dem Übergangsrat) sind unsere Mitglieder inmitten des Geschehens im Rat und in der Provinz. In unserer Partei sind Bürgermeister und Ex-Bürgermeister Nürnbergs. Unsere Ratsmitglieder arbeiten in ihrem Gebiet mit und können zum Teil großen Erfolg vorweisen, vor allem im Bereich der Wirtschaft. Wir haben Kontakte (gerade durch diese Ämter) zu den Reichsinstitutionen und somit zu den anderen Provinzen, die beim Informationsaustausch und Handel besonders wichtig sind. Wir sind die Partei, die die Bürger Nürnbergs kennt.
Heinrichvonbranden (ADB):
Weil wir genau das angehen werden, was ich eben kurz angeschnitten habe. Eine straffere Justiz, die weniger nachlässig gegenüber Wiederholungstätern ist, einen Ausbau der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit unserer Grafschaft und eine bessere Transparenz der Ratsarbeit. Es gibt natürlich auch einige Gemeinsamkeiten, aber in diesen Punkten gibt es doch klare programmatische Unterschiede. Das ändert aber nichts daran, dass in der Ratsarbeit für uns nicht eine Listenherkunft sondern das gemeinsame Ziel - unsere Heimat zu gestalten - im Vordergrund steht.
Rimbert für den Rothenburger Stadtanzeiger:
Manchmal hat man den Eindruck, als wenn die wirklich wichtigen Diskussionen und Entscheidungen im stillen Kämmerlein gefällt werden, entweder hinter verschlossenen Türen des Rates oder in irgendwelchen Hinter- oder Kaminzimmern. Ist dieser Eindruck richtig? Kann oder sollte Eurer Meinung nach in Bezug auf Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz etwas verändert werden?
Heinrichvonbranden (ADB):
Ja, der Eindruck ist zumindest teilweise berechtigt. Es gibt ja die kurzen Berichte des Rates. Doch die sind bisher nur sehr knapp und nicht sonderlich oft erfolgt. Deswegen wollen wir ein Amtsblatt wie Bayern es hat einführen. Da kann dann jedes Ratsmitglied die Neuigkeiten seines Arbeitsfeldes veröffentlichen. Das ist also aktueller- da man nicht warten muss bis genug für einen ganzen Ratsbericht zusammen kommt und es wird, wie die Erfahrungen zeigen, auch mehr genutzt. Somit bekommen die Bürger schnellere und umfangreichere Informationen über die Entwicklungen im Rat.
Ronda: (LP):
Die Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz muss auf alle Fälle noch mehr gesteigert werden.Unser Ziel ist es, mit Diskussionen speziell für das Volk, mehr die Nähe zu den Menschen zu finden. Was jedoch für viele Bürger einen falschen Eindruck erweckt ist, dass in dem Bereich des Rates, welches für die Bürger einsehbar ist, nicht viel los ist. Das ist jedoch in jedem Bereich der Fall. Die letzte Legislaturperiode war sehr ruhig und außer den wenigen öffentlichen Abstimmungen und Diskussionen ist nicht sehr viel passiert. Dem Volk wurden zwar keine wichtigen Informationen vorenthalten, jedoch gibt es nicht umsonst die Sicherheitsstufen. Es gibt Dinge, da ist es besser, wenn man es nicht öffentlich preisgibt, da es nicht nur vom Volk gehört, sondern durchaus auch von Leuten wahrgenommen wird, die mit bestimmten Informationen schlimmes anstellen können.Trotzdem werden wir im nächsten Rat mehr Dinge bekannt geben. Beispielsweise Umbesetzungen im Rat. Denn das sind Dinge, die das Volk wissen sollte und was zum jetzigen Zeitpunkt noch "hinter den Wänden" passiert.
Rimbert für den Rothenburger Stadtanzeiger:
Zum gleichen Thema noch eine weitere Frage: Die Bildung und Aufstellung der Listen scheint für die Wähler ganz und gar undurchschaubar, oder kann man sich zu diesem Thema irgendwo informieren? Warum wer auf Platz 3, 4 oder 5 kandidiert ist dabei vielleicht gar nicht so entscheidend, das ist letztlich ja auch eine persönliche Entscheidung und eine Angelegenheit der Parteien. Aber wenn eine Liste [FREI], die vor zwei Monaten die Wahl gewonnen hat - also das Vertrauen der Mehrheit hatte - für die Wähler nicht nachvollziehbar von der Bildfläche verschwindet und ehemalige Ratmitglieder dieser Liste nun auf zwei verschiedenen Listen kandidieren, dann muss ja schon einiges vorgefallen sein. Könnt Ihr unseren Lesern sagen was vorgefallen ist und wie und wo sich die Leser und Wähler zu solchen politischen Entwicklungen informieren können?
Ronda: (LP):
Bürger die sich für den Aufbau unserer Wahlliste interessieren, können sich gerne an uns wenden. Wir geben jedem die Chance auf unsere Liste zu kommen, die einzige Bedingung ist nur die Aktivität in unserer Partei und später im Rat. Auch über andere politische Entwicklungen können sie sich bei uns informieren. Zurzeit sind wir dabei uns im RK-internen Forum einen Bereich einzurichten, der gemeinsam von uns und unserer Schwesternpartei der PoNi organisiert wird. Dieser ist dann für jeden einsehbar und jeder der möchte, kann dort Kritik oder Fragen hinterlassen.Die FREI war wie Ihr schon sagtet eine Liste und keine Partei, daher ist es nicht verwunderlich, dass diese nur einmal angetreten ist und sich die Listenkandidaten einen neuen Platz gesucht haben. Die FREI entstand damals, damit es keine Wahl mit nur einer Liste wird, sondern die Bürger auch wirklich eine Wahl haben. Ich weiß nicht, ob Korix und Reanna, die beiden die Ihr wohl noch meintet, in die ADB eingetreten sind, oder nur auf ihrer Liste stehen. Ich weiß nur, dass Crazydie sich kurz vor der Halbzeit der letzten Legislaturperiode dazu entschieden hat, der Liberalen Partei beizutreten, weil sie die Arbeit unserer Mitglieder im Rat gut fand und sich mit dem Wahlprogramm und unseren Zielen identifizieren konnte. Ich persönlich bin sehr froh über ihre Entscheidung, denn sie macht ihre Arbeit als HBV wirklich hervorragend.
Heinrichvonbranden (ADB):
Also informieren kann man sich bei der Partei oder einfach mal einen der Kandidaten persönlich anschreiben. Es ist normalerweise so geregelt, dass erst sondiert wird, wer bereit ist und die Zeit hat für den Rat zu kandidieren. Dann wird intern abgestimmt wer welchen Platz belegt. Zur Liste Frei: Es ist wohl so, dass einige die das letzte Mal auf der Liste kandidiert haben sich eine Auszeit von der Politik gönnen wollen. Somit kam da keine eigenständige Liste zusammen. Nun sind wir alles Parteien und Gruppen im demokratischen Spektrum und da ist es nicht unüblich, dass der eine eher zu der einen, der andere eher zu der anderen Gruppe neigt. Wenn dann die persönliche Basis stimmt und man – wie wir z.B. bei Korix – davon überzeugt ist, dass jemand bisher gute Arbeit gemacht hat, nimmt man ihn mit auf die Liste. Ich bin sehr dafür, dass man Leute auf die Liste nimmt die eine klasse Arbeit gemacht haben, auch wenn sie nicht Parteimitglieder sind.
Rimbert für den Rothenburger Stadtanzeiger:
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten, werte Ronda und werter Heinrichvonbranden!
Ich freue mich sehr, dass wir Gelegenheit zu einem solch ausführlichen Gespräch hatten. Ich hoffe ich spreche im Namen aller Bürger und Wähler, wenn ich allen Kandidaten und allen gewählten Mitgliedern des Rates eine erfolgreiche Arbeit für unsere Grafschaft wünsche. Persönlich möchte ich hinzusetzen, dass ich allen, die sich für unsere Grafschaft und in unserer Grafschaft engagieren GOTTES Segen wünsche!
Ich hoffe, dass alle Kandidaten zuverlässig sind und im Interesse der Bürger unserer Städte handeln werden. Der „Rothenburger Stadtanzeiger“ wird versuchen in regelmäßigen Abständen aus Nürnberg zu berichten. Es dürfte gut und wichtig sein, die Wahlaussagen mit den Taten zu vergleichen und der „Rothenburger Stadtanzeiger“ wird versuchen, den Wählern dabei eine Hilfe zu sein.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen